Woher kommen diese nervigen und schmerzhaften Krämpfe in den Muskeln?
Wer kennt das nicht? Man wacht nachts auf und hat Krämpfe in den Beinen. Immer mal wieder ein Krampf in den Waden, war auch für mich nichts ungewöhnliches. Lästig, aber nichts besonderes.
Vor ein paar Tagen allerdings, saß ich gemütlich und nichtsahnend vor dem Fernseher und plötzlich, von einer Sekunde auf die andere krampften sich meine Waden derart zusammen, dass mir die Tränen liefen vor Schmerz.
Ich stand auf, um so wie gewohnt, die Muskeln zu strecken und plötzlich hatte ich auch noch Krämpfe in den Füßen.
Weder strecken noch anziehen der Füße hat geholfen. Ich saß verzweifelt auf dem Boden, weil ich nicht mehr stehen konnte vor Schmerzen und habe in alle Richtungen und auf alle Arten, die mir in den Sinn kamen, versucht diese irrsinnigen Krämpfe loszuwerden.
… nach ca. 15 Minuten hatte ich es irgendwie geschafft. Mit dehnen, anziehen, massieren, schütteln und was auch immer, hatte ich es geschafft. Die Krämpfe waren weg. Vorerst!!!
Inzwischen war mein Kreislauf im Keller. Mir war speiübel und ich schleppte mich ins Badezimmer.
Einige Minuten später ging es mir wieder etwas besser. Ich stand auf, drehte mich um und es ging wieder los. Meine Beine und Füße waren so hart und verkrampft, dass ich es nur mit Gewalt schaffte die Füße zu bewegen. In erster Linie mit Massage, habe ich es geschafft, meine Muskeln wieder etwas zu entspannen. Ich traute mich erst einmal nicht, mich zu bewegen, weil ich Panik hatte, dass es wieder losgeht.
Eines war sicher, so etwas wollte ich nicht wieder erleben, deshalb fing ich an zu recherchieren, woher diese Krämpfe kommen und wie man sie bekämpfen bzw. ihnen vorbeugen kann.
Woher kommen die Krämpfe?
Muskelkrämpfe können verschiedene Ursachen haben.
Meistens sind es harmlose Auslöser, wie Mineralstoffmangel. Der sogenannte Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt ist gestört, unserem Körper fehlen wichtige Mineralien, Salze wie Kalium, Calcium, Natrium und Magnesium.
Mineralstoffe benötigen wir, damit unsere Nerven die entsprechenden Befehle an die Muskelfasern weiterleiten. Fehlen die Mineralien, wird der falsche Befehl zur falschen Zeit abgegeben und die Muskulatur verkrampft. Aber auch die Muskeln selbst benötigen diese Mineralien. Besonders Magnesium- und Kaliummangel führen zu Muskelkrämpfen.
Ausgelöst werden kann dies durch generell zu wenig Flüssigkeitszufuhr, starkes Schwitzen, aber auch durch Magen-Darm-Erkrankungen mit Durchfall. Dem Körper werden Flüssigkeit und damit auch Mineralien entzogen.
Um Krämpfen dieser Art vorzubeugen, hilft es, kurz zum Discounter nebenan zu gehen und sich dort für 0,45€/Stck. ein Röhrchen Magnesium- und evtl. noch Kalium- und Calciumtabletten zum auflösen, zu besorgen. Gibt’s übrigens auch in kleinen Tütchen zum einnehmen ohne Flüssigkeit, für unterwegs. Ist allerdings um einiges teurer und mit Flüssigkeit natürlich effektiver, da man dem Körper ja zusätzlich gleichzeitig Flüssigkeit zuführt.
Eine weitere Ursache für Krämpfe ist zu viel oder zu wenig Sport. Zu wenig Sport bedeutet, die Muskeln werden zu wenig gedehnt und verkürzt. Spannt man sie an, merkt man, wie sie sich gelegentlich unkontrolliert verkrampfen.
Bei zu viel Sport dagegen kommt es zu Krämpfen, wenn die Muskeln ohnehin übermüdet und angestrengt sind. Man entzieht dem Körper Flüssigkeit und Mineralien durch die sportliche Betätigung, trinkt nicht genug während des Sport, unsere Nerven geben fehlerhafte Informationen weiter und schon passiert’s.
Es gibt allerdings auch ernsthaftere Gründe für Muskelkrämpfe.
Weniger häufig, aber nicht zu unterschätzen sind Muskelkrämpfe bei Diabetikern. Sie sollten generell darauf achten, ob Krämpfe und andere Beschwerden, wie Taubheitsgefühle und Schmerzen auch in anderen Körperteilen hinzukommen. Bei Diabetikern kann dies auf eine Polyneuropathie – Nervenschädigung – hinweisen, die sich zunächst in Form von Krämpfen äußern kann.
Krämpfe ausgelöst durch Neuropathien können vereinzelt auch auf eine fortschreitende Erkrankung der Bewegungsnerven im Gehirn und Rückenmark, eine amyotrophe Lateralsklerose, hinweisen.
Häufiger kommen Krämpfe auch bei Menschen mit chronischen Nierenleiden, durch die Dialyse, vor.
Bei erhöhtem Alkoholkonsum können Krämpfe ebenfalls ein Warnzeichen für Nervenschädigungen und Mangelerscheinungen sein.
Symptome für Neuropathien: Anzeichen sind häufig Kribbeln und Taubheitsgefühle, sowie Missempfindungen, wie z.B. Brennen in Füßen und Beinen, manchmal anfallsartig – zum Beispiel nachts oder bei Kälte. Dazu können Muskelschwäche oder -überaktivitäten, schmerzvolle Muskelkrämpfe, vor allem in den Unterschenkeln und Füßen, kommen. Die Missempfindungen können auch in Händen und Armen auftreten. Sollten diese Symptome auftauchen, ist es Zeit einen Neurologen aufzusuchen.
Auch Rückenbeschwerden können Auslöser für Wadenkrämpfe sein. Wurden durch einen Bandscheibenvorfall Nerven geschädigt, die in die Beinmuskulatur weiterführen, strahlen diese Schmerzen in das Bein oder den Fuß aus. Oft ist auch dies verbunden mit Kribbeln und einem Taubheitsgefühl. Manchaml können auch Krämpfe oder sogar Lähmungserscheinungen hinzukommen.
Was tun bei Krämpfen?
- Gezielte Dehnübungen – im sitzen oder liegen die Füße anziehen. Auch vorbeugend, um Muskelverkürzungen zu vermeiden
- Mineralstoffhaushalt ausgleichen, insbesondere durch Magnesiumeinnahme
- Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen – Wasser anstatt Kaffee oder Alkohol
- Magnesiumreiche Ernährung: Obst, Hülsenfrüchte, grünes Gemüse, wie Brokkoli, Spinat und Erbsen Vollkornprodukte, Sonnenblumenkerne, Sesam, Nüsse, Sojabohnen und Bananen. Die enthalten zusätzlich noch viel Kalium
- Auch ein Saunagang kann hilfreich sein. Wärme ist förderlich.
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