Havanna – Stadt der Gegensätze
Ziehen wir von den Bahamas aus etwas weiter südwestlich, gelangen wir zu den „Großen Antillen“, zu der größten der 4 Hauptinseln, nach Cuba, mit seiner Hauptstadt Havanna.
Wir konzentrieren uns auf unserer Tour, zunächst auf „La Habana“, wie sie von den Einwohnern genannt wird. Havanna ist mit seinen ca. 2,1 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Karibischen Inseln und eine eigene Provinz auf Cuba.
La Villa de San Cristóbal de La Habana, wie der vollständige Name der Stadt lautet, liegt im Nordwesten der Insel und grenzt im Norden an die „Straße von Florida“, dort wo der Golf von Mexiko und ins Karibische Meer mündet. Von Süden nach Norden wir die Stadt geteilt durch den Rio Almendares, der einige Kilometer westlich der „Bahía de La Habana“, der Bucht von Havanna, in die Straße von Florida mündet.
Die Innenstadt von La Habana unterteilt sich in 3 Stadtteile, die zauberhafte Altstadt im Kolonialstil – „La Habana Vieja„, „Centro Habana“ und „Vedado“, dem jüngsten Stadtteil der Innenstadt.
La Habana Vieja liegt am westlichen Ufer der Bucht und erstreckt sich bis zum Hafeneingang. Westlich davon erstreckt sich Habana Centro, entlang der Uferstraße Malecón, bis zum Stadtbezirk Plaza de la Revolution (Plaza), der auch Vedado beinhaltet. Plaza endet im Westen am Fluss Almendares, wo der Malecón in der 5ta Avenida*, der ehemals schönsten Straße Havannas, endet.
Am gegenüberliegendem Ufer des Flusses liegt der Stadtteil Miramar, der zum Stadtbezirk Playa gehört. Miramar war vor der Revolution ein teures Pflaster und die bevorzugte Wohngegend Havannas. Nach der Revolution wanderten die meisten Einwohner des Bezirks nach Amerika aus. Miramar dehnt sich am Meer entlang aus, bis hin zum Stadtrand von La Habana. Die ehemalige Prachtstraße 5ta Avenida zieht sich durch Playa bis zum Ende der Stadt. Die Bausubstanz Miramars ist, wie in ganz Havanna durch die Vernachlässigung nach der Revolution, teilweise stark angegriffen. Andererseits siedelten sich hier in den letzten Jahren zahlreiche Wirtschaftsunternehmen und viele Botschaften an.
Der Malecón
Wunderbar entspannend sind, ob bei Tag oder Nacht, Spaziergänge entlang der Uferpromenade, dem Malecón, um sich von dort aus das herrlich blaue Meer und die schönen alten Häuser, von Habana Centro, sowie Vedado anzuschauen. Der spanische Baustil aus der Kolonialzeit ähnelt sehr dem andalusischen Stil von Cadiz oder dem auf Teneriffa.
Vom Malecón aus, hat man einen herrlichen Blick auf das Castillo El Morro oder auch Castillo de los Tres Reyes del Morro, auf der gegenüberliegenden Seite des Canal de Entrada. Der Einfahrt zur Bucht und zum Puerto de La Habana, dem natürlichen Hafen Havannas. Die Bucht ist in 3 einzelne Häfen – Marimelena, Guanabacoa und Atarés – aufgeteilt.
Direkt anschließend an das Castillo El Morro befindet sich La Cabaña – die „Fortaleza de San Carlos de la Cabaña“, die dazugehörige Befestigungsanlage die, wie das Fort selbst, im Stadtteil Casablanca liegt.
Gegenüber dem El Morro, zwischen Habana Viejo und Habana Centro, liegt die kleinere Festung Castillo San Salvador de la Punta. Die Einfahrt in den Hafen wurde, für verfeindete Schiffe, von den beiden Festungen aus verteidigt. Die älteste aller Festungen ist allerdings das Castillo de la Real Fuerza, aus dem Jahre 1558, etwas weiter in die Hafeneinfahrt hinein gelegen. Die Lage war nicht ideal, da die feindlichen Schiffe zu weit in den Hafen hinein gelangten. Deshalb wurden später die beiden Festungen direkt am Eingang der Bucht gebaut.
Geht man die Avenida del Malecón, am Meer entlang, weiter bis zum Ende durch, gelangt man an den Rio Almendares, der hier in die Floridastraße mündet. Ein paar Kilometer weiter, in Miramar, auf der anderen Seite des Flusses, befindet sich der alte Flughafen Havannas – „Ciudad Libertad Airport“. Im Jahr 1930 wurde er ersetzt durch den José Martí International Airport, der etwa 30km außerhalb Havannas liegt.
Wir gehen aber in die andere Richtung, den Malecón entlang Richtung Hafeneinfahrt und begeben uns direkt in die Altstadt – La Habana Vieja.
Zwischendurch ein kurzer Stop im Cafe Neruda, einem der Cafés direkt an der Uferpromenade, Ecke Malecón und San Nicolas, kurz vor dem Ende des Malecón und der Hafeneinfahrt. … dort einen leckeren original kubanischen Kaffee, den besten Mojito Havannas oder einen Havana Club Rum schlürfen und weiter geht’s, auf in die Altstadt … .
Havannas Weltkulturerbe – La Habana Vieja
Die meisten Touristenattraktionen finden sich in Habana Vieja, der herrlich gelegenen Altstadt am Ufer der Bucht. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Sehenswertes in der Habana Vieja
Wir beginnen an der Calle (Straße) San Nicolas, gehen ein Stück Stadteinwärts und biegen an der Calle Trocadero links ab, Richtung Paseo del Prado oder auch Paseo de Martí – wie er von den Einwohnern genannt wird. Wir überqueren den Paseo de Martí, der übrigens die Grenze zwischen Habana Vieja und Habana Centro bildet und biegen an der 2. Querstraße nach Links ab. Wenige Meter weiter erreichen wir das Museo de la Revolución, das Revolutionsmuseum. Das Museum befindet sich im ehemaligen Präsidentenpalast und weist die komplette, sehr interessante Geschichte, der kubanischen Revolution auf.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt’s direkt die nächste Sehenswürdigkeit, das Memorial Granma, ein Schifffahrtsmuseum, das zum Museo de la Revolution gehört. Die Granma war eine Motoryacht, mit der am 25. November 1956, unter der Leitung von Fidel Castro, 82 Revolutionäre der „Bewegung des 26. Juli“ von Tuxpan nach Cuba kamen, um das damalige Regime von Batista zu stürzen. Der berühmteste dieser Revolutionäre war Che Guevara, der Nationalheld Kubas.
Gegenüber dem Granma Memorial liegt schon das Museo Nacional de Bellas Artes. Es wurde 1913 gegründet und ist das bedeutendste aller Kunstmuseen auf Kuba. Hier finden sich Kunstwerke aller Jahrzehnte.
Die gesamte Altstadt ist Weltkulturerbe und man findet wirklich an jeder Ecke etwas sehenswertes. Gehen wir weiter Richtung Hafeneinfahrt, kommen wir, bevor wir zum Castillo de la Real Fuerza gelangen an der Plaza de la Catedral, mit der wunderschönen Kathedrale, La Catedral de la Virgen María de la Concepción Inmaculada de La Habana vorbei.
Die Kathedrale San Cristóbal , wie sie auch genannt wird, wurde 1748 auf Befehl des Bischofs von Salamanca, Jose Felipe de Trespalacios errichtet und ist das Vorzeigeexemplar kubanischer Kirchen. Ihre wunderschöne Korallenkalkfassade lässt sie hell über den Platz erstrahlen.
Nur ein paar Meter weiter gelangen wir an die Plaza de Armas – in latein-amerikanischen Ländern der Hauptplatz. Hier steht im allgemeinen das Rathaus. Der Palacio de los Capitanes Generales, gleich gegenüber, war ehemals der Gouverneursssitz und ist jetzt das Museum für Nationalgeschichte „Museo de la Ciudad“.
Ein Stück weiter, Richtung Süden, befindet sich, die Plaza de San Fransisco de Asis, mit dem „Terminal Sierra Maestra“, dem Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe. Der Brunnen „Fuente de los Leones”, der die Mitte des Platzes ziert, ist mit wasserspeienden Löwen dekoriert.
Nahe der Plaza de San Fransisco, Richtung Süden, gibt es noch so einige andere Sehenswürdigkeiten, angefangen mit der
- Casa del Carmen Montilla – Wunderschönes Gebäude aus dem 18. Jh., mit den eigenen Werken der kubanischen Künstlerin
- Jardin Madre Teresa de Calcuta – Garten zu Ehren Mutter Teresa
- Convento de San Fransisco de Asis – Ein Konvent zu Ehren Franz von Assisi, der in Kuba sehr verehrt wird
- Sacra Catedral Ortodoxa Griega San Nicolás de Mira – Griechisch-orthodoxe Kirche
- Capilla de Santa Vera Cruz – wunderschöne katholische Kirche, gegenüber dem Jardin Madre Teresa de Calcuta
- Our Lady of Kazan Orthodox Cathedral – Russisch-orthodoxe Kirche, direkt am Hafen
Gehen wir nun vom Hafen aus 2 Querstraßen zurück Richtung Innenstadt und dann auf der Calle Mercaderes Richtung Norden, gelangen wir zur Plaza Vieja, dem schönsten, der vielen großen Plätze Havannas.
Im ältesten Gebäude an der Plaza befindet sich das etwas schrullige, aber sehr interessante Museo de Naipes, das Museum der Kartenspiele. Es zeigt alles um Karten, Rockstars, Rum-Getränke und vieles mehr.
An der Plaza Vieja ist es sehr gesellig. Direkt am Platz liegt die Cervezzeria die Factoria Plaza Vieja, wo man zwischendrin entspannen und sich ein kühles Bier und Fleisch vom Barbeque Grill gönnen kann.
Von der Plaza Vieja aus gelangen wir über die Calle Muralla, immer geradeaus, zum Paseo de Martí, direkt am El Capitolio, dem zukünftigen Sitz des kubanischen Parlaments. Das Capitol wurde nach Vorbild des Pariser Panthéon gebaut und sieht dem US-Kapitol ziemlich ähnlich.
Rechts vom Kapitol liegt das Gran Teatro de la Habana, die Heimstätte des Ballet Nacional de Cuba und Opernhaus von Havanna. Links dahinter die Real Fabrica de Tabacos Partagás. Die Zigarrenfabrik Partagás produziert eine der ältesten und bekanntesten Zigarrenmarken Kubas und liegt, wie das Capitolio selbst bereits in Habana Centro.
Hinter der Zigarrenfabrik beginnt das Barrio Chino, Havannas China-Town, mit dem bekannten Entrada Barrio Chino. Die chinesischen Einwohner haben sich seit Ende des 19. Jh. dort angesiedelt.
Das war nur ein kleiner Rundgang und nur ein Teil dessen, was die Altstadt Havannas zu bieten hat, da gibt es noch vieles mehr zu sehen.
In der Nähe des Capitolio starten viele Stadt- und Tourbusse, so dass man von hier aus auch in die weiter ab liegenden Gegenden gelangen kann.
La Habana Vieja – Stadt der Gegensätze
Havanna ist eine Stadt der absoluten Gegensätze. Alte baufällige Gebäude finden sich neben wunderschönen, frisch restaurierten Häusern oder Gebäudeteilen. Ein Anblick, der einen zuweilig traurig stimmt. Im nächsten Moment findet sich aber wieder etwas, das die Stimmung hebt. Die Habaneros sind trotz ihrer Armut ein sehr lebenlustiges Volk.
Viele Häuser in Havanna mussten inzwischen zwangsgeräumt werden, da sie absolut baufällig waren. Seit der Revolution im Jahr 1956 zerfielen viele Häuser, da nichts für ihren Erhalt getan wurde. Im Jahr 1994 starteten die Kubaner ein Programm, Häuser zu restaurieren, um die Stadt für den Tourismus attraktiver zu machen.
Allein die Farben der Häuser, die im Sonnenlicht leuchten, machen fröhlich. Ich liebe diese Farbvielfalt, die die karibische Lebenslust widerspiegelt.
Habaneros
Oldtimer
Nicht nur die Gebäude, sondern ebenso die einzigartigen Oldtimer, die in allen Farben durch die Stadt fahren, sorgen dafür, dass keine schlechte Stimmung aufkommt, auch wenn vieles nicht so rosig ist, wie es mancherorts erscheint.
Der Großteil der Habaneros ist arm. Sie fahren die Oldtimer, weil sie sich keine neuen Autos leisten können. Sie basteln den ganzen Tag stolz an ihren Autos herum. Für sie sind es Gebrauchsgegenstände, die sie lieben. Für uns wahre Schätze.
Ausgehen in Havanna
Cuba ist nicht nur bekannt für seine Zigarren, die traumhaften Oldtimer – die bei uns ein kleines Vermögen wert wären – und Che Guevara, sondern auch für die „Salsa Cubana„. Überall in Havanna findet man Lokale, in denen Livemusik gespielt und Tanzvorführungen gezeigt werden.
Musik spielt in Cuba seit jeher eine große Rolle. Der Wurzeln der kubanischen Musik liegen in Spanien und Westafrika. Die Grundlage der meisten Musikrichtungen bilden der „Son“ und der „Changui“, eine schnellere Variante des „Son“. Die bekanntesten Tänze sind die Rumba und Salsa. Den kubanischen Salsa-Stil nennt man „Casino„. Wer den Salsa erfunden hat, darüber streiten sich die Geister. Die Puertoricaner, New Yorker und die Kubaner erheben Anspruch darauf die Erfinder zu sein. Mehr dazu hier.
In Havanna findet man zahlreiche Bars und Restaurants. Das Nachtleben findet überwiegend in La Habana Vieja und in Vedado statt.
Vedado
Im neueren Stadtteil Vedado, der vor allem im 20. Jahrhundert entstanden ist, findet man zahlreiche Einrichtungen des Nachtlebens sowie Einkaufsmöglichkeiten, die heute mit denen der Altstadt konkurrieren müssen. Vedado liegt im Nordwesten der Stadt und ist mit seinen unzähligen Kolonialbauten, im Art Déco, sowie der klassischen Moderne, umrahmt von üppiger Vegetation wunderschön anzuschauen. El Vedado ist die „bessere“ Gegend von Havanna.
Es liegt mitten im Stadtbezirk Plaza de la Revolución und macht den größten Teil des Bezirks aus. Viele Regierungs- und Botschaftsgebäude befinden sich in Vedado, genauso wie unzählige bekannte Treffpunkte. Die meisten findet man an der Calle 23, die im Bereich vom Malecón bis zur Calla L auch La Rampa genannt wird. Das bekannte Tryp Hotel Habana Libre und das Hotel Nacional de Cuba liegen an der Rampa.
Essen in Havanna
Eine wunderschöne Lokalität, mit erstklassigem, romantischen Ausblick und gutem Essen ist das Hotel und Restaurant Paladar Vista Mar. Es liegt in Miramar, direkt am Meer, mit einem Pool der direkt ins Meer übergeht. Abendessen, mit Meeresrauschen und herrlichen Sonnenuntergängen.
Weiterhin emfehlenswert sind:
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Esto No Es Un Cafe – Hervorragende Küche in gemütlicheem Ambiente, mit freundlicher Bedienung an der Callejon Del Chorro No. 58A / Plaza de la Catedral.
- San Cristóbal Paladar – Etwas ganz besonderes, Essen im Museum an der San Rafael No 469, E/ Lealtad y Campanario.
- Habana 61 – Superleckere Fisch- und Meeresfruchtgerichte zu angemessenen Preisen, an der Calle Habana No. 61 / entre las calles Cuarteles y Peña Pobre. Untypisches Ambiente und freundliches Personal.
- Etwas versteckt, da nicht ebenerdig, aber wenn man es gefunden hat ein Traumblick über’s Meer. Direkt am Malecón gelegen, etwa 60 Stufen über dem Meer, in der 3. Etage, befindet sich das Nazdarovje. In Habana Centro, am Malecon #25 E/ Prado y Carcel gibt es russische Küche, mit karibischer Note. Hier muss man unbedingt vorbestellen.
- El Cocinero – Erstklassiges Ambiente und gute Küche an der Calle 26, Vedado/zwischen Calle 11 and 13, ganz am Rande von Vedado, kurz vor dem Fluss. Hervorragend speisen und clubben auf der Dachterrasse, aber unbedingt Tisch vorbestellen.
Cubas Strände – Havanna
Havanna hat nicht nur viele Sehenswürdigkeiten und ein ausgeprägtes Nachtleben zu bieten, sondern auch wunderschöne, weiße Puderzuckerstrände, klares türkisblaues Wasser und Palmen.
Isla de la Juventud – Cuba
Die Isla de la Juventud – Insel der Jugend – bietet nicht nur herrliche Strände, sondern auch hervorragende Möglichkeiten für Scuba-Diver.
Bislang ist die Insel noch nicht bekannt als Touristenziel für normale Urlaubsreisende, aber gerade das macht ihren Charme aus. Es gibt wunderschöne Strände und auch einiges zu sehen. Hier gibt’s einige Informationen.
Sie liegt südlich von Cuba im karibischen Meer und ist die sechstgrößte Insel der Karibik. Vom 16. – 18. Jh. war sie Rückzugsgebiet vieler bekannter Piraten, wie Francis Drake und Thomas Baskerville. Angeblich sollen die Piratenaktivitäten für Robert Louis Stevenson die Anregung für seinen Roman „Die Schatzinsel“ gewesen sein. Deshalb heißt die Insel heute in vielen Kreisen auch „Die Schatzinsel“. Wenn Kubaner von der „Isla“ sprechen, ist im Allgemeinen Ilsa de la Juventud gemeint und nicht ihre Heimatinsel Cuba.
Während der Batista- und Castro-Diktatur war sie allerdings für lange Zeit weniger romantisch belegt, sondern eine Gefängnisinsel, auf der auch José Martí einsaß.
Die größte Stadt der Insel ist Nueva Gerona, wo die meisten der Inselbewohner leben.
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*(Für Fahrten mit dem Taxi: Vorsicht bei der Angabe von Straßennamen und Nummern. Man muss immer angeben, in welchen Stadtbezirk man möchte, da sich die Nummern wiederholen und Straßen oft mehrere Namen haben.)
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