Tauchen an der Schatzinsel
Die Isla de la Juventud – Insel der Jugend – bietet nicht nur herrliche Strände, sondern auch hervorragende Möglichkeiten zum Tauchen für Scuba-Diver. Vom Festland aus kann man sie in 2 Stunden von Batanabo aus mit dem Schnellboot erreichen. Die Hauptstadt der Insel Nueva Gerona, liegt im Nordosten der Insel.
Die Insel liegt südlich von Kuba im karibischen Meer. Sie ist die sechstgrößte Insel der Karibik und war vom 16. – 18. Jh. Rückzugsgebiet vieler bekannter Piraten, wie Sir Francis Drake und Thomas Baskerville. Angeblich sollen die Piratenaktivitäten für Robert Louis Stevenson die Anregung für seinen Roman „Die Schatzinsel“, den er dort verfasste, gewesen sein. Deshalb hat sie neben vielen anderen, auch den Namen „Die Piraten-, Gold- oder Schatzinsel“.
Christoph Columbus hat die Insel im Jahre 1494 entdeckt, auf seiner Reise in die neue Welt und nannte sie „La Evangelista“. Zu Zeiten der Piraterie wurde sie in „Parrot Island“ umgetauft. Während der Batista- und Castro-Diktatur war sie lange Zeit eine Gefängnisinsel, genannt „Isla de Pinos“, auf der auch José Martí einsaß. Nach der kubanischen Revolution erhielt sie ihren heutigen Namen „Isla de la Juventud“.
Sie ist 70km lang und 55km breit. Damit die größte Nebeninsel Kubas und die sechstgrößte Insel der Karibik. Isla de la Juventud ist noch nicht so bekannt und bisher vom großen Tourismus weitestgehend verschont. Die Insel gehört zum Canarreos-Korallenarchipel, das aus etwa 350 Inseln besteht und das zweitgrößte Korallenriff der Erde ist, also ein kleines Paradies für Taucher allgemein und ein Traumziel für Scuba Diver.
Tauchparadies Isla de La Juventud
Die Ufer der Inseln sind von Steilwänden durchzogen und bieten so ein wunderschönes Naturschauspiel, mit vielen Grotten, Canyons und Labyrinthen. Die Steilwände fallen ab bis in die Straße von Yukatán, einen 600m tiefen Graben, der sich vom Golf von Mexiko bis ins Karibische Meer zieht. Dort finden sich einzigartige Fischbestände. Große Fischschwärme und diverse Großfische, wie Adlerrochen, Tarpune, die verschiedensten Haiarten und Schildkröten findet man in dieser Tiefe. Auch Barrakudas findet man in Schwärmen tief unten im Meer. Die Barrakudas hier gelten als besonders angriffslustig. Sie reagieren auf blitzende und blinkende Gegenstände. Barrakudas beißen nur einmal und schwimmen dann weg, aber ihre Bisse sind tief und führen zu starkem Blutverlust.
Die Isla de la Juventud, die größte der etwa 350 Inseln des Archipelago de los Canarreos, das sich entlang der südlichen Grenze des Kubanischen Festlands erstreckt, verfügt über eine augesprochen schöne Unterwasserwelt. Entlang den Inseln ziehen sich wundervolle Korallengärten mit einem unglaublichen Bestand tropischer Fische und über 150 herrlichen Gorgonienarten. Das Archipelago de los Canarreos erstreckt sich bis hinunter nach Honduras.
Doch auch wer nicht tauchen kann oder möchte, hat hier Gelegenheit einen einzigartig schönen, erholsamen und abwechslungsreichen Urlaub zu verbringen.
Für Wasserratten, die nicht tauchen können, gibt es die Möglichkeit beim Schnorcheln unter Anleitung die einzigartige Wasserwelt, mit den bunten und vielfältigen Fischarten, Schildkröten und den herrlichen Korallengärten, an der Punta Frances, dem Haupttauchgebiet der Isla, zu erkunden.
Der Ausgangspunkt für Tauch- und Schnorchelausflüge ist das Hotel Colony. Anmeldung bis spätestens um 8 Uhr morgens, sonst kann es zu spät sein.
Doch nicht nur zum Tauchen gibt es Ausflugsziele, auch die Abenteurer und jene, die einfach nur am Strand ausruhen möchten, kommen auf ihre Kosten auf dieser vielseitigen Insel. Hier sind die shönsten Ausflugsziele auf einen Blick.
- Die Insel verfügt über einen eigenen kleinen Urwald, La Jungla de Jones. Nur wenige Kilometer von Santa Fe entfernt, Richtung Hotel Colony, kann man eintauchen in eine unberührte Pflanzenwelt aus rund 80 Baumarten, darunter Mangobäume, Kakteen und Bambus, die die schattigen Pfade umrahmen. Inmitten dieses Einöds befindet sich, eingeschlossen in Bambusranken, wie ein kleines Dornröschen-Schloss, die Bambus-Kathedrale, ein kleiner Raum, den das Sonnenlicht nur durch ein paar Spalten erreicht, da er so zugewachsen ist. Dieser kleine Dschungel bietet ein Ausflugsziel auch für Familien.
- Ein entspannendes und einzigartiges Ausflugsziel für heiße sonnige Tage ist El Caolín. Ein kleiner See, in dem einstmals Kaolin (Porzellanerde) abgebaut wurde und der dann mit herrlich türkisfarbenen Wasser aufgefüllt wurde. Der See enthält viele natürliche Mineralien, die aus den Resten des Kaolins kommen. Im See gibt es keine Fische oder Algen. Das besondere an diesem See ist, dass man dort seine eigene Fangopackung nehmen kann. Man taucht ein – Achtung der See ist ziemlich tief -, steigt wieder heraus, buddelt beim herausgehen ein bisschen im Schlamm und ist von oben bis unten in eine Fangopackung gehüllt. Jetzt ab in die Sonne oder ein schönes bequemes schattiges Plätzchen unter einem der um den See herum wachsenden Bäume und die Packung einziehen und trocknen lassen. Ist alles getrocknet, geht’s wieder ab in den See, um den Schlamm abzuwaschen. Das Ergebnis ist ein wunderbar zarte, weiche Haut. Da es keine Infrastruktur in der Nähe des Sees gibt, sollte man sich selbst versorgen mit Essen und Trinken.
- Wo wir gerade bei Entspannung und Gesundheit sind, bietet sich ein weiteres Ziel, nicht weit vom Jungla de Jones an, die Thermalquelle Baños termales en La Fe. Das Heilwasser kann man geniessen in 2 kleinen Pools, die sich in einem kleinen Haus befinden.
- La Cocodrilera ist eine Krokodilzuchtfarm, zu der man einen Ausflug unternehmen kann. Die Führung kostet 6 CUC/Person, ca. 5,40€. Die Führung ist recht interessant und spannend. Man sieht ganz junge Krokodile, die erst ein paar Tageoder Wochen alt und nur wenige Zentimeter groß sind, aber auch ausgewachsenen. Manche sind eingesperrt hinter Zäunen, andere freilaufend, da angeblich nicht gefährlich. Es gibt zwar keine Geschichten von aufgefressenen Touristen, aber wer weiß. Die Farm liegt südlich von Santa Fe und kann zusammen mit dem Dschungel und dem Thermalbad, ein Tagesausflug werden, da sie nicht allzuweit auseinander liegen. Taxifahrten sind nicht teuer auf der Isla.
- Ein schöner Tagesausflug ist eine Reise in den Süden der Insel. Dort gibt es nur wenige Menschen, aber viele Krokodile. Die sind allerdings nicht das Ziel, sondern die unberührten Strände, wie z.B. der Playa Larga oder die Punta del Este Cave, Felsenhöhlen mit Malereien von Indianern, den Ureinwohnern der Insel. Man sollte auf jeden Fall eine Taschenlampe mitnehmen, da die Höhlen kein typischer Touristenort sind und deshalb noch ursprünglich sind. Man sollte auch nicht versäumen, wenn man in den Süden der Insel fährt, die Städte Cocodrilo und Carapachibey zu besuchen. Der größte Teil der Einwohner kommen von den Caymans und sprechen Englisch. Im Süden gibt es auch eine Schildkrötenbrüterei, die man nicht verpassen sollte. Den Ausflug in den Süden muss man mindestens einen Tag vorher anmelden im Büro von Ecotur in Nueva Gerona, da im Süden eine Militärbasis ist, in deren Nähe man nicht darf. Am besten ist es aus diesem Grund, die Reise nicht mit einem gemieteten Wagen zu machen, sondern sich ein Tagestaxi zu mieten, die nur etwa 80 bis 100 CUC ( etwa 70 – 90€ ) für den ganzen Tag kosten.
- Ein historisches Ziel auf der Isla de la Juventud ist das Gefängnis Presidio Modelo, in dem Fidel Castro nach dem Angriff auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba, im Jahre 1953, eingesperrt wurde. Ehemals diente das Gebäude als Krankenhaus, heute ist es ein Museum. Führ nur 2 CUC pro Person erhält man einen Eindruck, unter welchen Umständen und Haftbedingungen Castro als Gefangener zu leben hatte. Das Presidio Modelo befindet sich in Chacon, ca. 4km von Nueva Gerona entfernt. Es gibt die Möglichkeit es mit einem Pferdeschlitten für 3-4 CUC (Hin- und Rückfahrt), zu erreichen oder mit dem Taxi für 5 CUC (Retour). Es fährt auch ein Bus, aber nur 3x täglich. Man kann den Besuch auch mit einem Strandbesuch verbinden. Die schönen Strände Playa Paraiso, Playa El Gallego und Playa Bibijagua liegen ganz in der Nähe.
- Playa Paraiso – gegenüber der Insel der Affen liegt, ca. 1 km davon entfernt, einer der schönsten Sandstrände der Isla. Man kommt entweder mit dem Fahrrad oder mit dem Taxi oder der Kutsche dorthin. Der Strand ist ideal für Familien, da das Wasser am Playa Paraiso sehr flach ist. Ein guter Schwimmer kann bis zur Insel der Affen hinüber schwimmen. Affen gibt es zwar heute keine mehr, aber es ist eine Herausforderung. Die Insel ist heute unbewohnt und man fühlt sich ein wenig, wie Robinson Crusoe. Am Strand gibt es ein Outdoor-Restaurant, in dem man kleine Speisen und Getränke bekommt. Liegestühle und Sonnenschirm gibt es ebenfalls. Links des Strands sind Felsen, an denen sich ein Schnorchelgang lohnt. Ein Teil des Strandes ist aus ökologischen Gründen unbenutzt und wird bewusst nicht hergerichtet. Dorthin zu gehen sollte man sich überlegen, denn es riecht ziemlich stark nach verrottenenden Wasserpflanzen, die am Strand herumliegen. Der Playa Paraiso liegt nicht weit von der Hauptstadt Nueva Gerona entfernt.
- Playa El Gallego – er liegt Nahe der kleinen Stadt Chacon und wird von den Bewohnern bevorzugt frequentiert. Er liegt zwischen dem Playa Paraiso und dem Bibijana und hat einen wunderschönen hellen Sandstrand, sowie ein kleines Restaurant. Sonnenschirme und Liegestühle gibt es direkt am Strand. Ein langer Holzsteg führt ins Wasser. Man erreicht ihn ebenfalls mit dem Taxi, der Kutsche oder dem Fahrrad.
- Playa Bibijagua – dieser Strand ist etwas ganz besonderes. Er ist der einzige schwarze Sandstrand Kubas und liegt etwa 6km westlich der Hauptstadt Nueva Gerona. Am Strand gibt’s ein Lokal, in dem man Getränke und manchmal auch Speisen kaufen kann. Gelegentlich werden angeblich hausgemachte Speisen von Einheimischen am Strand angeboten. Es wird jedoch davon abgeraten diese zu kaufen, da die Qualität nicht besonders gut ist und man vermutet, dass auch Rauschmittel verarbeitet werden. Ein kleiner Hasch-Cookie kann sich vielleicht ganz lustig auswirken, aber nicht zu wissen, was man vorgesetzt bekommt, da würde ich nichts riskieren. Direkt am Strand gibt es auch einen Champingplatz, so hat man das Meer und den Strand direkt vor der Haustür. Erreichen kann man den Strand, so wie alles auf der Isla de la Juventud, mit dem Taxi, der Pferdekutsche oder dem Fahrrad. Es gibt übrigens auch Busse, die mehr oder weniger regelmäßig fahren, aber sie zu nutzen, wird abgeraten.
- Playa Punta Piedra – er liegt am nächsten der Hauptstadt, deshalb ist die Wasserqualität hier auch nicht besonders gut und er ist meistens ziemlich voll, da die Stadtbewohner hierhin zum Schwimmen und Erholen gehen. Es gibt auch hier Liegestühle und Sonnenschirme direkt am Strand und ein Restaurant.
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