Lissabon

Lissabon oder Little San Francisco

Zauberhaft romantische Idylle am Mündungsdelta des Tejo

Panorama von Lissabon

Panorama von Lissabon

Direkt am Mündungsdelta des Tejo, dort wo der Fluss in den Atlantik mündet, befindet sich die romantisch gelegene, aufregend junge, gleichzeitig liebenswert altmodische Stadt Lissabon. Mitten im Zentrum, liegt die charismatische Altstadt, geteilt in Unter- und Oberstadt, die durch den Elevador de Santa Justa, miteinander verbunden sind.

Hier in und um Lissabon herum wurde der, nur in Portugal und seinen Kolonialgebieten anzufindende, Architekturstil des 16. Jh., der Emanuelismus oder auch Manuelinik, gegründet.

Der Emanuelismus wurde benannt nach König Manuel I. Es ist ein früher portugiesischer Kolonialstil, dessen Erbauer durch die Reisen Vasco da Gamas und Pedro Álvares Cabrals, die Portugal großen Reichtum bescherten, inspiriert waren.

Typische Symbole des Manuelinik sind, neben Naturmotiven, Seefahrerverzierungen, wie Schiffstaue oder Navigationsinstrumente.

Beim großen Erdbeben von Lissabon 1755 wurde ein Großteil Lissabons und der Umgebung zerstört und somit auch die Emanuelinische Architektur. Nur wenige Gebäude, wie das Mosteiro de Santa Maria da Vitória in Batalho – ein Dominikaner-Kloster und der Kapitelsaal des Convento de Christo in Tomar, welche beide zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören, haben das Beben überstanden. Das Convento de Christo ist eine Mischung aus Burg und Kloster, welches ursprünglich den Tempelrittern gehörte.

Abwandlungen des Manuelinischen Stil findet man noch in einigen portugiesischen Kolonien, wie Indien, Mosambik, Goa, sowie auf  Madeira wieder.

Auch wenn vieles aus der reich dekorierten Architektur des Manuelink, durch das Erdbeben für immer verloren ist, hat Lissabon noch eine Menge einzigartiges Architekturgut aus diesen und späteren Jahrhunderten zu bieten.

Stadt des Lichts

Wunderschön anzuschauen und ein ganz besonderes Schauspiel bieten die Azulejos, die landestypischen und wertvollen Kacheln, die man noch an vielen Häusern in Lissabon findet. Durch die Kacheln verändern sich die Lichtverhältnisse in Lissabon unaufhörlich. Das Licht wird vervielfältigt bzw. reflektiert und erhellt so die Stadt an allen Ecken. Das ist einzigartig. Lissabon wird deshalb auch als „Stadt des Lichts“ bezeichnet.



Diese Fliesenkunst stammt ursprünglich aus Persien und wurde während der Zeit der Besetzung der Iberischen Halbinseln durch die Mauren, über Spanien nach Portugal gebracht. Heutzutage werden diese alten Keramikfliesen sehr teuer gehandelt. Sie werden auf den Straßen Lissabons von Händlern angeboten. Alte Exemplare, die vor dem 16. Jh. entstanden sind erkennt man an fingernagelgroßen Abplatzungen, die durch das Abschlagen von 3 kleinen Keramikfüßchen, beim Brennvorgang, stammen. Die Händler sollten eine Herkunftsurkunde vorweisen können, um zum einen sicher zu stellen, dass sie nicht gestohlen sind und woher bzw. aus welcher Zeit sie stammen. Die Motive sind überwiegend Ornamente, Mosaike, Naturmotive, wie Vögel oder Blumen und Schiffsmotive. Ab dem 16. Jh.  wurden sogar ganze Szenen auf Kacheln gemalt. Die Lieblingsfarbe der Fliesenkünstler war in erster Linie Blau bzw. Blau mit Gelb oder Beige.  Portugal ist heute Hauptproduzent für diese Keramikfliesen.

Tram in Lissabon

Mit der Tram bergauf und ab

Erkundungstour mit der Tram

Genau wie in San Francisco schleppen sich in Lissabon Trams bergauf und bergab durch die Stadt. Mit den Trams 28E und 12E kann man die Sehenswürdigkeiten der Innenstadt bequem abfahren, ohne mühsam jeden Hügel hinauf und hinunter steigen zu müssen. Die Rundfahrt beginnt in der Alfama, am Praça Martim Moniz, einem kleinen Platz, am Fusse des Castelo de São Jorge, das man sich noch vor dem Start mit der Tram anschauen sollte. Die Burg thront über der Stadt und ist von der Altstadt (Baixa) umringt. Die Aussicht von hier oben ist gigantisch. Man kann, in alle Richtungen, den einzigartigen Blick über die ganze Stadt geniessen.

San Jorge mit Blick auf Lissabon

Castelo de São Jorge thront über Lissabon

Vom Castelo de São Jorge aus geht es vorbei an der Igreja dos Anjos, einer neoklassizistischen Kirche, mit reichem Dekor aus dem 17. Jh. im Inneren, weiter zur São Vicente de Fora. Dieses prächtige Kloster aus dem 17. JH liegt an der Largo de São Vicente, am Rande der Alfama, nicht weit vom Fluss entfernt.

Von dort aus geht es zur Sé de Lisboa oder genauer gesagt Sé Catedral e Patriarcal de Santa Maria Maior de Lisboa. Die Kathedrale ist aus dem 12. Jh und damit die älteste Kathedrale Lissabons. Sie befindet sich an der Largo da Sé, unweit der Küstenstraße. Ihr Architekturstil ist eine unvergleichliche Mischung aus Gotik, Romanismus und Barock.

Am Sé kann man umsteigen in die Tram 12E, die eine Rundfahrt durch Baixa Pombalina macht, um von dort zu unserer nächsten Station dem Rossio zu gelangen. Heute heißt der Platz eigentlich Praça de Dom Pedro IV, hat aber seinen alten Namen nicht eingebüßt. Rossio ist ein großer Platz mit einem herrlichen Mosaikboden, der Wellenlinien darstellt und damit die Nähe des Meeres symbolisieren soll. Er befindet sich mitten in der Unterstadt Baixa Pombalina und ist seit dem Mittelalter das Zentrum der Innenstadt. Er ist einer der 3 größten Plätze Lissabons und ein beliebter Treffpunkt, da hier auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist.

Im 19. Jh. wurden 2 bronzene Springbrunnen an den beiden Enden des Rossio erbaut. In der Mitte  thront König Pedro IV auf einem hohen Podest über dem Platz.

Der Arco da Bandeira, ein Rundbogen, bildet den Durchgang von Baixa Pombalina zum Rossio.

An der Rückseite der Häuserreihe, längs des Rossio, befindet sich der Praça da Figueira, ein großer quadratischer Platz und ein weiterer wichtiger Treffpunkt in der Unterstadt Baixa Pombalina.

Geht man vom Rossio aus auf der Rua Áurea Richtung Fluss, steht man, wenn man nach rechts schaut, plötzlich mitten im Zentrum, vor einem 45m hohen Stahlturm, dem Elevador de Santa Justa, dem riesigen Aufzug, der die Unterstadt Baixa Pombalina mit Chiado und Bairro Alto, der Oberstadt verbindet. Erbaut wurde der Aufzug, von Raoul Mesnier de Ponsard. Unschwer zu erkennen, ein Schüler Gustave Eiffels.

Altstadt Lissabon

Auf und ab durch die Altstadt. Eine Alternative ist der Aufzug

Ganz in der Nähe des Aufzugs, ist der Convento da Ordem do Carmo, eine Ruine des Erdbebens. Der Convento do Carmo liegt, über den Dächern Lissabons, an der Largo do Carmo. Es liegt, vom Castelo São Jorge auf der gegenüber liegenden Seite von Baixa Pombalina und wurde in den 1990ern restauriert. Dort oben ist ein weiterer herrlicher Ausichtsplatz. Man gelangt dort hinauf durch die Altstadt. Seit 1910 ist der Convento do Carmo ein nationales Denkmal.

Direkt daneben befindet sich die, zum Convento gehörende Igreja do Carmo. Eine heute als archäologisches Museum genutzte gotische Kirchenruine, mit dem Museu Arqueológico do Carmo. Die Kirche wurde erbaut zwischen 1389 und 1423.

Mit der 12E kann man nun weiterfahren, zurück zur Sé und wieder umsteigen in die 28E, um die Fahrt fortzusetzen. Sie fährt ungefähr alle 11 Minuten. Verspätungen nicht ausgeschlossen.

Mit der 28E geht es weiter von Ost nach West, durch den tiefsten Punkt der Altstadt, wo wir den südlich, direkt am Wasser liegenden Praça do Comércio, passieren. Der Praça do Comércio ist neben dem Rossio und dem Praça da Figueira einer der 3 wichtigsten Plätze der Altstadt und bildet mit seinem wunderschönen Triumpfbogen Arco da Rua Augusta, den Eingang zur, nach dem Erdbeben, neu erbauten Altstadt, Baixa Pombalina. Seit 2013 ist der in 1875 gebaute Triumpfbogen für die Öffentlichkeit zugängig. Von dort oben hat man den schönsten Blick über ganz Lissabon und den Tejo, bis hin zur Brücke des 25. Aprils und der am gegenüber liegenden Ufer, stehenden Christus Statue, in Almada.

Nur ein paar Meter entfernt vom Arco da Rua Augusta, gibt es ein ganz spezielles Museum, das Museu da Cerveja, ein Biermuseum. Die Bierbrautradition begann vor 6000 Jahren um Mesopotamien herum. So früh begannen die Portugiesen nicht mit dem Bierbrauen, aber es existiert in Lissabon dennoch ein Erbe dieser Tradition. Das Museum bietet eine Zeitreise der Brautradition vom 1. Jh bis hin zur heutigen Zeit. Biere und die Brautradition vieler Kolonialgebiete Portugals werden hier vorgestellt.

Weiter geht’s mit der Tram. Auf dem Weg zum Praça Luís de Camões, sollte man allerdings an der R. Garrett 120, in Chiado, eine kleine kreative Pause einlegen und sich, in einem der ältesten Kaffeehäuser Lissabons, dem A Brasileira aus dem Jahre 1905, bei einem leckeren brasilianischen Kaffee, von dem herrlichen Art Deco Ambiente verzaubern lassen.

Vom Kaffeehaus geht’s ein paar Meter zu Fuss geht’s weiter, zum Praça Luís de Camões, einem der kleineren Plätze in der Altstadt, mit der Statue seines Namensgebers Luís de Camões in seiner Mitte, Man befindet sich nun am Rande des Bairro Alto. Der Platz verbindet den Stadtteil Bairro Alto mit Chiado. Vom Platz aus hat man einen herrlichen Blick auf das elegante Altstadtviertel Chiado.

Wer noch einen kleinen Abstecher machen möchte, sollte sich unbedingt die, nur 350m vom Largo de Camões entfernte Igreja de São Roque, anschauen. Sie ist die einzige Kirche Lissabons, die das Erdbeben unbeschadet überstanden hat. Von außen ziemlich unscheinbar, aber innen prachtvoll. Das Prunkstück der Kirche ist die Kapelle, São João Baptista.

Damit ist der kurze Trip durch die Altstadt beendet und weiter geht’s mit der Tram28E, vom Praça Luís de Camões Richtung Westen in den Stadtteil Lapa, zur Basílica da Estrela. Auf dem Weg dorthin kommen wir am Palácio de São Bento, dem Parlamentsgebäude vorbei.

Die Basílica da Estrela (Sternenbasilika), ist eine romanisch-katholische Kirche im neoklassizistischen Stil. In Auftrag gegeben wurde sie von Königin Maria I. Sie hatte bereits zu ihrer Vermählung im Jahr 1760, ihrem Mann Dom Pedro III, versprochen, bei der Geburt eines Thronfolgers eine Kirche mit Konvent erbauen zu lassen. Etwas verspätet, verursacht durch politische und religiöse Unruhen, hielt sie ihr Versprechen nach der Thronbesteigung, im Jahre 1777. Die Basilika war weltweit die erste dem Herz-Jesu gewidmete Kirche. Ihre weiße Kuppel ist begehbar und strahlt aus der Skyline Lissabons hervor.

Blick über Lissabon

Blick über das romantisch gelegene Lissabon am Tejo

Direkt an der Basilika gibt’s ein Stück Erholung, der Jardím da Estrela, der erste Park Lissabons, im Stil eines englischen Gartens. Zeit zum Ausruhen und geniessen, bevor es weiter geht mit der Tram zur letzten Station, dem Mercado de Campo de Ourique, den riesigen Markthallen Lissabons.

2013 wurden die Markthallen komplett renoviert. Neben den traditionellen Marktständen mit Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse, findet man jetzt im Innenbereich zahlreiche Restaurants und Petiscobars (Petiscos sind portugiesische Tapas), mit kulinarischen Spezialitäten, frisch aus dem Meer, aber auch Fleisch, Käse und Köstlichkeiten anderer Länder. Hier gibt’s zu Essen was das Herz begehrt. Besonders Liebhaber der Nouvelle Cuisine kommen auf ihre Kosten.

Hat man sich den Bauch vollgeschlagen, kann man mit der Tram28E zurück in die Innenstadt fahren. Ein, zwei Gläschen des köstlichen portugiesischen Weins oder eines der Traditionsbiere zum Essen sind also kein Problem.

Wer danach noch Lust und Zeit für ein bisschen Kultur hat, kann sich noch eines der vielen Museen Lissabons anschauen, z.B. das Museum für zeitgenössische Kunst, Museu Nacional de Arte Contemporânea an der Rua Serpa Pinta, 4 in Chiado, um den Abend dann im Teatro Nacional de São Carlosdem im Jahre 1793 neu fertiggestellten Opernhaus, nur ein paar Schritte weiter, an der Rua Serpa Pinta, 9, ausklingen zu lassen.

Alternativ dazu liegt, nördlich der Altstadt das Museu Calouste Gulbenkian, ein sehr schönes und vielseitiges Kunstmuseum, an der Avenida Berna 45A, im Jardim da Fundação Calouste Gulbenkian. Die Ausstellung umfasst, neben den berühmten alten Werken von Monet, Manet und Rembrandt, Kunst vieler Epochen und Kontinente: ägyptische, römische und griechische Kunstwerke, gefolgt von fernöstlicher, islamischer und armenischer Kunst. Sowohl Gemälde, als auch Bildhauerarbeiten und Buchkunst des europäischen Raums, seit dem 15. Jh. sind hier zu bewundern. Das Gulbenkian-Museum wurde 1969 fertiggestellt und 1984 um das Centro de Arte Moderna erweitert.

Jetzt geht’s westwärts Richtung Belém

Fahren wir vom Zentrum aus über die am Ufer des Tejo entlang führende Küstenstraße Avenida Brasilia, ragt nach etwa 6km, die Hängebrücke Ponte 25 Abril hoch über dem Lissabonner Hafen. Sie führt über den Tejo und verbindet Lissabon Alcântara mit dem Vorort Almada. Unverkennbar konstruiert und gebaut von derselben Firma, die die Golden Gate Bridge in San Francisco erbaut hat.

Die Ponte 25 Abril. Eine Hängebrücke vom Erbauer der Golden Gate Bridge.

Die Ponte 25 Abril. Eine Hängebrücke vom Erbauer der Golden Gate Bridge.

Überquert man die Brücke, steht direkt daneben, am anderen Ufer die Christus Statue – Cristo Rei. Um den einmaligen Ausblick auf Lissabon, den Tejo und Almada geniessen zu können muss man mit einem Lift auf den 82m hohen Sockel fahren. Nachdem man den sensationellen Ausblick zur Genüge genossen hat, geht’s wieder zurück auf’s Festland, Landeinwärts zum Palácio Nacional da Ajuda, zwischen Calçada da Ajuda und Largo Ajuda. Mit dem Bau des Palácio Nacional da Ajuda wurde Anfang des 19. Jhs. begonnen, ca. 50 Jahre nach dem schweren Erdbeben. Die königliche Familie hatte Angst vor einem weiteren Erdbeben und ließ weiter landeinwärts, auf einem Grundstück, wo ehemals die königlichen Baracken standen, einen Palast erbauen. Fertiggestellt wurde der Palacio erst 1861, da Kriege und die Flucht vor Napoleons Truppen den Bau verzögerten. Der Palast wird heute nur noch für Staatsempfänge genutzt und wird zwischendurch als Museum genutzt. Von außen ist der Palast eher nüchtern und einfach, von innen allerdings eine wahre Schatztruhe. Unsere nächstes Ziel ist das Mosteiro dos Jerónimos (Hieronymus-Kloster) im Stadtteil Belém. Dort findet man die Sarkophage mehrerer portugiesischer Könige, sowie von Vasco da Gama und Luís de Camões. Das Kloster ist eines der wenigen vom Erdbeben und dem nachfolgendenTsunami verschonten Baudenkmäler des manuelischen Stils und gehört seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Mosteiro dos Jerónimos

Mosteiro dos Jerónimos in Belém, Lissabon

Wer Lust auf etwas Süßes oder Kaffee und Kuchen hat, sollte auf dem Weg zum Hieronymus-Kloster im Café Pastéis de Belém, auf der Rua de Belém 84, einen Stop einlegen. Dort werden die besten Pastéis de Nata der Welt gebacken. Pastéis de Nata sind portugiesische Puddingtörtchen. Das Rezept für diese portugiesische Spezialität ist selbstverständlich geheim, wer sie kosten möchte, muss also schon hingehen und diese Köstlichkeit probieren. Man kann diese Leckerei aber auch kaufen, z.B. im ältesten Süßwarenladen Lissabons, der Confeitaria National, gegründet 1829, am Praça da Figueira 18B.

Pastéis de nata auf Keramik

Pastéis de nata. Eine Spezialität, hier serviert auf typisch portugiesischen Keramikkacheln ( Azulejos )

Vom Café aus ist man in 10 Minuten am Padrão dos Descobrimentos (Denkmal der Entdeckungen) direkt am Tejo. Das ist ein Denkmal mit 33 Berühmten Persönlichkeiten Portugals, Seefahrer, Schriftsteller, Künstler und Historiker. Erbaut 500 Jahre nach dem Tod Heinrich des Seefahrers. Vom Padrão dos Descobrimentos aus sieht man in 1km Entfernung den Torre de Belém. Der ehemalige Leuchtturm ist ein weiteres Bauwerk des Emanuelismus, welches das Erdbeben zumindest weitgehendst überstanden hat. Zum Turm gehörte noch das Gegenstück auf der gegenüber liegenden Uferseite. Dieser wurde komplett zerstört. Die Türme wurden im Auftrag Manuel I im Jahr 1515 begonnen und erst 1521, im Todesjahr Manuels fertiggestellt. Der Turm ist seit damals ein Sinnbild des ehemaligen Glanzes des portugiesischen See- und Handelsimperiums. In der obersten Etage des Turms befindet sich in 35m Höhe eine Aussichtsplattform.

Torre Belém, Lissabon

Torre Belém. An der Mündung des Tejo.

Sehenswertes im östlichen Teil der Stadt

Der Parque das Nações (Park der Nationen) war früher ein altes Hafengelände und wurde für die Expo 1998 komplett umgebaut. Heute ist es eine eigene Stadtgemeinde, mit eigenem Bahnhof – Gare do Oriente – der extra für die Weltausstellung gebaut wurden. Der Haupteingang der Expo 1998 ist heute ein Einkaufszentrum, direkt gegenüber dem Bahnhof Oriente. Auch wenn die Weltausstellung inzwischen viele Jahre vorbei ist, gibt es immer noch viel sehenswertes im Parque das Nações, wie z.B. den Vasco da Gama Turm. Er ist ein Aussichtsturm und das höchste Gebäude Lissabons. Heute ist der Turm, mit dem daneben stehenden Gebäude, so wie es ursprünglich auch geplant war ein Luxushotel. Besucher der Aussichtsplattform und des Restaurants gelangen dort hin über die drei Panorama-Aufzüge. Eine Seilbahn führt am Wasser entlang bis zum Turm. Oceanário de Lisboa – Das Ozeanarium Lissabons liegt im Parque das Nações und war 1998 die Hauptattraktion der Expo. Das Thema der Weltausstellung war: „Die Ozeane: Ein Erbe für die Zukunft“. Während der Expo gab es 4 regionale Pavillions, von denen einer, der Ozean-Pavillion, das heutige Ozeanarium ist. Es besteht aus einem großen Hauptbecken und vielen kleineren Becken, mit den unterschiedlichsten Meeresbewohnern. Die vier Ecken des Oceanário stellen Nachbildungen bestimmter Regionen der Erde dar, wie z.B. eine Ecke, die einen Mangrovenwald bzw. Mangrovensumpf nachstellt oder einer anderen, in der Bewohner der Antarktis sich heimisch fühlen können. Das Ozeanarium erstreckt sich über 2 Etagen, mit vielen Tierarten der Weltmeere und ist auch heute noch eine Attraktion. Ein Bauwerk moderner High-Tech-Architektur , welches zur Expo geschaffen wurde ist die Ponte Vasco da Gama. Sie führt 17,2km von Lissabon-Sacavém nach Alcochete, auf der gegenüberliegenden Seite des Tejo und ist damit die längste Brücke Europas.

Ponte Vasco da Gama, Lissabon

Ponte Vasco da Gama in der Dämmerung.

Essen in Lissabons Innenstadt

An allen Ecken in Lissabon gibt’s hervorragende Lokalitäten, sich genussvoll den Magen voll zu schlagen oder auch nur ein paar Petiscos zu sich zu nehmen. Hier sind ein paar Vorschläge, wo man in schönem Ambiente sehr gut speisen kann.

  • Ein Lokal, dass allein durch das Ambiente hervorsticht, ist das Cervejaria da Trindade. Eine Taverne an der Rua Nova da Trindade 20C in Chiado. Das besondere an diesem Lokal ist, dass es sich dabei um ein altes Kloster handelt, welches mehrfach durch Brände und Erdbeben zerstört wurde und in 1836 neu aufgebaut wurde, zu einer Bierbrauerei. So entstand die erste Bierschänke in Portugal.
  • Exklusiv speisen kann man im Tavares auf der Rua da Misericórdia 37 R/C, in Chiado, in einem ca. 200 Jahre alten Dining-Room. Auch hier sollte man einen Tisch vorbestellen.
  • Ein einziartiges Sternemenü der portugiesischen „Belle Cuisine“ gibt’s im Restaurante Belcanto im Stadtteil Chiado, auf der Largo de São Carlos 10. Hier sollte man auf jeden Fall einen Tisch vorbestellen. Das Belcanto wurde von Michelin mit 2 Sternen ausgezeichnet. Der Chefkoch und Inhaber José Avillez ist der einizige Sternekoch Lissabons. Die Menüpreise liegen zwischen 60€ und 135€.
  • Nur ein paar Meter vom Belcanto entfernt, auf der Rua Duques de Bragança 7 in Chiado, findet man die Cantinho Do Avillez, ein eher bodenständiges Lokal, aber hervorragender portugiesischer Küche.
Portugiesisches Fleischgericht

Portugiesisches Fleischgericht: Carne de porco alentejana

  • Nur 2 Querstraßen weiter, am Largo da Academia Nacional de Belas Artes 18-20, ist das Restaurante Tágide hervorragende portugiesische Küche mit einem wunderschönen Panoramablick. Um sich einen guten Platz zu sichern, sollte man ein paar Tage vorher reservieren.
  • Sucht man nach schöner Aussicht beim Essen, ist auch das Chapitô à mesa zu empfehlen. Es liegt an der Costa do Castelo 1, auf dem Weg zum Castelo de São Jorge. Von dort hat man einen einzigartigen Blick auf die Altstadt und das Meer.
  • Nahe dem Rossio, auf der Rua das Portas de Santo Antão 23, liegt das Gambrinus, ein 78 Jahre altes Restaurant, mit traditioneller portugiesischer Küche.
  • Für Musikliebhaber gibt’s natürlich auch in Lissabon ein Hard Rock Cafe, mit amerikanischer Küche, auf der Av. da Liberdade 2.
  • Nur ein paar Meter weiter ist ein weiteres sehr idyllisches Restaurant, mit traditioneller portugiesischer Küche, in typisch maurischem, reich verziertem Ambiente, mit einem wunderschönen Innenhof, das Casa do Alentejo, auf der Rua das Portas de Santo Antão 58.
  • Wer gerne Portugiesisch-Japanisch isst, sollte versuchen im SeaMe, in Chiado, auf der Rua do Loreto 21, einen Tisch zu bekommen. Wie der Name schon sagt, gibt es dort Frisches aus dem Meer.
  • Sehr empfehlenswert für Seafood-Freunde, ist das Restaurante Marisqueira Uma auf der Rua dos Sapateiros 177, ganz in der Nähe des Aufzug in Baixa Pombalina.
Gegrillte Sardinen

Gegrillte Sardinen mit rotem Paprika und Kartoffeln

  • Gut speisen kann man auch im Aqui Há Peixe, auf der Rua Trindade 18 in Chiado, nahe dem Archäologischen Museum. Hier gibt’s köstlich frische Austern und Seafood aller Art.
  • Ein Essen der besonderen Art gibt’s im Clube De Fado, auf der Rua de São João da Praça 86 – 94 in Alfama, unweit der Sé de Lisboa. Der Clube De Fado ist ein kleines gemütliches Restaurant, mit Spitzbogendecke, Säulen und vielen Bögen. Für Glücksritter gibt’s als besonderes Highlight einen maurischen Brunnen, bei dessen Anblick man sich etwas wünschen darf, was dann in Erfüllung gehen soll. Das Essen wird begleitet von Live Acts mit Fado Musik.
  • Weitere Fado-Restaurants sind das Parreirinha de Alfama, an der Beco do Espírito Santo 1, mit seiner eigenwilligen Dekoration, die ein bisschen an einen Markt und bunt gemischtes erinnert, das SR Fado, auf der Rua dos Remédios 176, mit eher bodenständigem Ambiente und das Casa de Linhares, auf der Beco dos Armazéns do Linho 2, gleich gegenüber dem Clube de Fado. Das Casa de Linhares befindet sich in einem sehr schönen Schlossgewölbe, hat nur eine relativ kleine Karte, dafür aber humane Preise.
  • Einen Genuss für Fischliebhaber gibt’s Richtung Parque das Nações, auf der Rua do Grilo 54, im Restaurante A Casa da Bacalhau. Dort gibt es den besten getrockneten Stockfisch überhaupt und in allen möglichen Variationen. Einfach genial, was der Koch aus einem Stück Kabeljau daher zaubert.

Bewegen wir uns von der Innenstadt aus etwas weiter Richtung Belém, finden sich ebenfalls ein paar sehr gute Restaurants.

  • Auf der , ist zunächst einmal das Restaurante Frade dos Mares. Hervorragende portugiesische Fisch- und Seafoodküche. Das Restaurant liegt in den TripAdvisor Kritiken auf Platz 6, also wirklich empfehlenswert.
Garnelen in Knoblauchsoße

Nie leckerer als frisch aus dem Meer: Garnelen in Knoblauchbutter

  • Nur etwa 200m Meter weiter liegt die Taberna Ideal, auf der Rua da Esperança 112. Die Taverne erhält recht gute Kritiken der Gäste auf den TripAdvisor Seiten.
  • Ein paar Häuser neben der Taberna Ideal ist das Madragoa Café, Rua da Esperança 134. Bei TripAdvisor liegt das Cafè und Restaurant auf Platz 19.
  • Erstklassigen Gaumenschmaus in traditionellem Ambiente des 17.Jh., mitten im Herzen von Madragoa, an der  findet man im Restaurante A Travessa. Im A Travessa legt man nicht nur Wert auf erstklassige Qualität, sondern versucht auch einheimische Produzenten zu unterstützen. Die Gerichte werden saisonal angepasst aus den besten Produkten, die Portugal zu bieten hat, hergestellt. Einfach ein Genuss.
  • Noch ein ganz spezieller Tipp für Kaffeeliebhaber ist das Café Flor da Selva auf der Travessa Pasteleiro 32, nur ca. 300m vom A Travessa entfernt. Ein ganz besonderes Café mit eigener Kaffeerösterei. Dies ist einzige mit Holz befeuerte Kaffeerösterei in Portugal. Hier bekommt man auf Wunsch seine ganz persönliche Kaffeemischung.

Lissabon, in jeder Hinsicht eine Reise wert.


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